MOLEKULARE STRUKTUREN DER HAUT
DNS oder DNA:
Desoxyribonukleinsäure – ist der Träger der Erbinformation. Seine Struktur wurde 1954 von zwei Wissenschaftlern entdeckt: James Watson und Francis Crick.
Das gesamte Molekül besteht aus zwei Strängen, die spiralförmig umeinander gedreht sind und eine Doppelhelix bilden. Jeder Strang besteht aus einzelnen „Bausteinen“ – Nukleotiden (A- Adenin, T-Thymin, C-Cytosin, G-Guanin). Es wird durch Transkriptionprozesse in RNS umgewandelt.
RNS oder RNA:
Ribonukleinsäure ist meist einzelsträngig und kann unterschiedliche Formen haben. Der Strang besteht wie bei der DNA aus Nukleotiden, nun hier anstatt T-Thymin haben wir U- Uracil. Von RNS-Sequenz wird in Translationsprozesse eine Proteine gebildet.
Aminosäuren:
Einer der wichtigsten Bausteine des Körpers sind Proteine. Aminosäuren hingegen sind chemische Verbindungen die sich zu Peptiden oder Proteinen miteinander verbinden. Aminosäuren bestehen aus Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff, Stickstoff und einige enthalten auch Elemente wie Eisen, Schwefel, Kupfer, Magnesium, Kalzium, Jod und Phosphor. Es gibt verschiedene Unterteilungen von Aminosäuren. Im Zusammenhang mit Diät und Ernährung wir können sie unterteilen in:
- körpereigene Aminosäuren – nicht essentielle Aminosäuren die unseren Körper selber produzieren kann: Alanin, Asparagin, Asparaginsäure, Glutamin, Glutaminsäure, Glycin, Prolin, Serin, Tyrosin und Cystin.
- exogene Aminosäuren -essentiell Aminosäuren, sie müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Zu dieser Gruppe gehören: Lysin, Tryptophan, Phenylalanin, Threonin, Valin, Leucin, Isoleucin und Methionin, bei Säuglingen auch Histidin.
In Kosmetikprodukten Aminosäuren haben feuchtigkeitsspendende Funktion. Sie regen Proteinbiosynthese an (z.B. Hydroxyprolin, Prolin, Lysin und Glycin regen Kollagenbiosynthese an).
Peptide
Peptide, chemisch gesehen sind organische Verbindungen die aus Aminosäureeinheiten aufgebaut sind und die durch eine Peptidbindung miteinander verbunden sind. Peptide können nicht größer als 100 Aminosäuren sein (sonst wurden die heißen: Proteine). Um ein Peptid mit den richtigen Eigenschaften für kosmetische Zwecke zu erhalten wichtig ist die Größe der Peptidmoleküle und Anordnung der Aminosäuren in der Peptidkette. Um das Eindringen des Peptids durch das Stratum corneum zu verbessern häufig wird eine Modifikation ihrer ursprünglichen Struktur eingeführt, indem eine Fettsäurekette hinzugefügt wird (Palmitoyl Oligopeptid – Peptid mit Kette der Palmitinsäure).
Abhängig von ihrer biologischen Aktivität können Peptide in 3 Gruppen unterteilt werden:
- Signalpeptide – stimulieren Fibroblasten zur Produktion von Kollagen und Elastin und helfen bei Reduzierung von Falten
- Transportpeptide – Kofaktoren (chemische Verbindungen, die zur Durchführung bestimmter chemischer Reaktionen erforderlich sind) die unterschiedlichen Molekülen transportieren
- Neurotransmitter-Hemmer (Neuropeptide) – wirken auf die Entspannung der Muskelfasern, die für die Bildung von Mimikfalten verantwortlich sind.
Proteine:
Proteine sind organische Verbindungen mit komplexer chemischer Struktur und großer Vielfalt. Das sind Polymere die aus Aminosäuren bestehen (sowie Peptide). Aminosäuren sind durch Peptidbindungen miteinander verbunden. Die Anzahl der Aminosäuren die Proteine aufbauen variiert und sie kann ab 100 bis zu 1000 betragen.
Enzyme:
Enzyme sind Proteinmoleküle, die verschiedene chemische Reaktionen in lebenden Organismen, einschließlich des menschlichen Körpers, beschleunigen oder sogar ermöglichen.
Chemisch gesehen sind sie Katalysatoren, also Partikel, die die Reaktion intensivieren, sich dabei aber nicht abnutzen. Diese Effizienzsteigerung chemischer Umwandlungen ist oft enorm, sie können die Reaktionszeit von mehreren Jahren auf Milisekunden verkürzen.
Enzyme finden sich in allen Bereichen des Körpers: in Zellen, im extrazellulären Raum, in Geweben und in allen Organen.
Die meisten Enzyme sind sehr spezifisch, was bedeutet, dass jedes von ihnen nur für eine Art von chemischer Reaktion verantwortlich ist.
Die Aktivität aller Enzymen hängt von vielen Faktoren ab:
- Reaktionsumgebung, z.B. Temperatur, pH-Wert
- Vorhandensein bestimmter Ionen, Aktivatoren – sie verstärken die Wirkung von Enzymen
- Vorhandensein bestimmter Inhibitoren, die Enzymaktivität aufheben.
Fette
Lipide, allgemein als Fette bezeichnet sind eine Gruppe organischer Verbindungen die für das reibungslose Funktionieren des Körpers notwendig sind. Sie sind eine konzentrierte Energiequellen und haben eine schützende Funktion für Haut und ganzen Körper. Es gibt verschiedene Arten von Lipiden in der Haut. Zu den wichtigsten gehören Phospholipide. Sie sind ein wichtiger Bestandteil von Hautstrukturen und Zellmembranen (Phosphatidylcholin). Phospholipide spielen in der Kosmetik eine wichtige Rolle da sie den Transport von Wirkstoffen tief in die Epidermis ermöglichen (Liposomen). Sie wirken auch als Emulgatoren und wirken feuchtigkeitsspendend und rückfettend. Darüber hinaus regulieren Phospholipide die Arbeit der Talgdrüsen, erweichen die Epidermis und Talgablagerungen und lindern Reizungen der Körperhaut.
In der Lipidschicht der Haut befinden sich auch Sphingolipide- Ceramide. Sie sind der wichtigste Bestandteil von Interzellularzement- ein Bindemittel das die Interzellularräume im Stratum corneum ausfüllt. Ceramide schützen die Haut vor übermäßigem Wasserverlust (TEWL) und unterstützen ihre Regeneration. Haut ohne Ceramide wird weniger elastisch, dünner und neigt eher zu Trockenheit und Fältchen. Ein wichtiger Bestandteil der Haut ist Squalan, ein farb- und geruchloses Öl. Seine Funktion ist eine optimale Hydratation der Haut aufrechtzuerhalten.
Welche Fette in Kosmetikprodukte sind von große Bedeutung?
- Omegasäuren
- Ceramid NP, EOP
- Cholesterin
- Squalan
- Öle: Nachtkerzenöl, Cannabisöl, Macadamiaöl, Reisöl, Weizenkeimöl, Himbeerenöl, Kiwiöl
DNS, MUTATIONEN UND DIE HAUT
Neuste Studien haben gezeigt, dass Gene für das 60 % der Alterungsprozessen verantwortlich sind. Außerdem es wurde festgestellt, dass tatsächlich etwa 1.500 Gene am Alterungsprozess der Haut beteiligt sind. Diese Gene sind u.a. verantwortlich für:
- Feuchtigkeit der Haut
- Textur der Haut
- Elastizität der Haut
- antioxidative Kapazität
- Sonnenschutz
Kenntnisse des menschlichen Genoms, Genomik und Proteomik ermöglichen weitere Untersuchungen, um die Bereiche in unserem Genom zu identifizieren die für Regulation der Alterung verantwortlich sind.
Tatsächlich sehr großen Einfluss auf alle Alterungsprozessen haben Mutationen in DNS, sowie auch Überexpression der ”schädigen” Proteine – Metalloproteinasen.
Die Informationen welche sind genau in Gene enthalten werden verwendet um RNA und Proteine zu erzeugen (Proteine sind Bausteine der Zellen). Gene sind an der Expression von Proteinen beteiligt, die die Haut aufbauen und an den darin ablaufenden Prozessen (Kollagen, Elastin, Katalasen, Proteoglykane, Metalloproteinasen).
Zum wichtigsten Faktoren die Alterungsprozess beeinflussen können und die durch unterschiedliche Gene reguliert sind gehören: - Die Hydratation der Haut
Aquaporine sind Proteine, die Kanäle in Zellmembranen bilden und für die Regulierung des Wasserspiegels in der Zelle verantwortlich sind. Veränderungen der Aquaporinen können die Hautfeuchtigkeit beeinflussen. - Die Art des Kollagens und der Elastinfasern die produziert werden und die daraus resultierende Struktur und das Aussehen unserer Haut
Es gibt viele Variationen in den Genen die Kollagen produzieren. Nur sehr kleine Abweichungen in diesen Genen können die Produktion einer anderen Art von Kollagen bewirken, z. B. mehr oder weniger resistent. Menschen, deren Gene die Bildung von stärkerem Kollagen bestimmen, haben eine Prädisposition für weniger Falten als die Menschen, die die „schwächere“ Version (mit einer lockereren Struktur) produzieren. - Beständigkeit gegen Oxidation und freien Radikalen (hier sprechen wir über mehr oder weniger aktiven antioxidativen Enzymen: Glutathion Reduktase, Katalase und Superoxiddesmutase)
Unserer Erbgut und die Variante der Proteine können wir leider nicht beeinflussen. Was wir tatsächlich beeinflussen können ist Entstehung der Mutationen in DNS, was zum unterschiedlichen Hautdegradationen führen kann.
Was ist eine Mutation?
Eine Genmutation ist eine Veränderung in der DNS-Sequenz, die zu Veränderungen in den Aminosäuresequenz der Proteine führen kann – entsteht eine unfunktionelle Proteine.
Mutationen und UV-Licht
UV-Strahlung die tief in das Gewebe eindringt wird an den angetroffenen Atomen gestreut und bewirkt, dass sie angeregt werden. Unter dem Einfluss von UV-Strahlen werden Dimere (2 miteinander verbundene DNS Partikeln) gebildet, die die DNS-Struktur stören und eine ordnungsgemäße Replikation (Bildung neuer DNS) verhindern. Die Auswirkungen der UV- Strahlung sind Veränderungen in der DNS-Sequenz (es kann Proteinsequenz verändern), Brüche der DNS-Moleküle und Chromosomenaberrationen (Veränderungen in Chromosomenanzahl und Chromosomenform).
Die Häufigkeit von Mutationen durch Bestrahlung hängt von der Dosis und der Dauer der Strahlenexposition der Zellen ab. Außerdem sind sich intensiv teilende Zellen (Basalzellen der Epidermis) anfälliger für die mutagene Wirkung UV-Strahlung als sich nicht teilende Zellen.
In physiologischem Zustand können Mutationen repariert werden. An laufe des Jahres werden alle Reparaturmechanismen schwächer und Ansammlungen der Mutationen können zum schwere Hautproblemen führen.
Welche Wirkstoffen können gegen Entstehung von Mutationen helfen?
- Laktobionssäure und Glukonolakton (Polihydroxysäuren)
- Ferulasäure (nimmt Teil in DNS-Schutz und Reparaturprozessen)
- Himbeerenöl (schutzt von UV-Strahlung)
- Antioxidantien (Vitamin C, Vitamin E, Vitamin A, Vitamin B3, Resveratrol, Quercetin, Koenzym Q10, Weintrauben Extrakte, Grüne Tee, Avocado, Acerola, Kakadu Pflaume, Broccoli Extrakte und Sulforaphen, alpha-Liponsäure, Aloe Vera)
- UV-Schutz der Haut
- Feuchtigkeitsmitteln (in wasserreiche Umgebung alle Reparaturprozesse werden effizienter durchgeführt: Allantoin, Panthenol, Hyaluronsäure, AH-Säuren, Urea, Ceramide, Omegasäuren, Öle, Cholesterin, Präbiotische Wirkstoffe: Inulin, Xylithol, Lactobacillus Fermente, Glukan)
GLYKATION (GEWEBEVERZUCKERUNG)
Die Glykation von Hautproteinen ist ein biochemischer Prozess, der das Verbindung von Proteine (hauptsächlich reich an die Aminosäure Lysin – zB. Kollagen) mit Zuckern (Glukose sowie auch Zuckeraldehyden) beschreibt.
Der Mechanismus der Glykation ist eine enzymatisch unkontrollierte Reaktion der Bindung von Carbonylgruppe der Zucker mit der Aminogruppen der Proteinen. Als Ergebnis der Glykation wird Bildung von zusätzliche Vernetzungen in Kollagenkette, was wird die Proteine weniger elastisch und weniger hydratisiert (auch weniger wasserlöslich) machen. Die Glykation gilt auch für das Kollagen der Blutgefäße, sie verschlechtert die Durchblutung der Haut und erleichtert die Entstehung von daraus resultierenden Gefäßveränderungen (zB. Steifheit der Wände kleiner Kapillaren, Kapillaren können brüchiger sein, was sehr große Bedeutung für die Haut hat).
Durch Glykationsprozessen die Haut wird gelber, da sich die Proteine bräunlich-gelb färben. Wichtig zu schreiben ist auch dass die Zucker-Proteine Verbindungen (eng. Anvanced Glykation Products) werden durch körpereigenen Immunsystem zerstört.
Der Glykation wird durch verschiedene Inhaltsstoffe entgegengewirkt:
- Carnosin (antioxidativ)
- Heidelbeerextrakt (antioxidativ)
- Ferulasäure (antioxidativ)
- Reduktion der Zuckerverzehr (Weisszucker, Saccharose)
Carnosin
Carnosin ist ein natürlich vorkommendes Dipeptid im Körper. Es ist derzeit eine begehrter Wirkstoff. Es hat stark antioxidative Eigenschaften. Außer Hemmung von Glykationsprozessen, hemmt es die Wirkung von freien Sauerstoffradikalen, die die zelluläre Membranen schädigen.
In in-vitro gezüchteten Zellkulturen trägt Carnosin zur Verlängerung der Lebensdauer der Fibroblasten bei, fördert deren Teilung und wirkt sich positiv allgemeine Aussehen der Zellen auf.
METALLOPROTEINASEN
Zum Metalloproteinasen gehören alle Enzyme die Kollagen, Elastin aber auch andere Proteine zerstören. Metalloproteinasen kommen in allen Geweben und Organen vor. Sie können sich dort als gelöste oder membrangebundene Proteine vor befinden. Expression und Produktion von Metalloproteinasen wurde in fast allen Zellen festgestellt: u.a. Fibroblasten, Keratinozyten, Makrophagen (Immunzellen des Körpers), Neuronen, Myozyten, T-Lymphozyten, Leukozyten, Neutrophilen. Ihre physiologische Aktivität ist streng reguliert durch Körpereigenemechanismen.
Metalloproteinasen sind extrem wichtig für unsere Haut. Sie führen viele wichtige physiologische Prozesse durch, können aber auch sich pathologisch auf unsere Haut auswirken.
Physiologische Prozesse in deren Metalloproteinase teilnehmen:
- Wundheilung
- Narbenbildung
- Knorpel- und Knochenaufbau
- Angiogenese (Bildung neuer Kapillaren)
- Apoptose (programmierte Zellentod)
Pathologische Prozesse an deren Metalloproteinasen beteiligt sind: - Krebs
- Autoimmunerkrankungen
- Arthritis
- Entstehung der Falten und vorzeitige Hautalterung
- Es wurde auch gezeigt, dass sind an der Ätiologie einer Reihe von Hautkrankheiten beteiligt- einschließlich Psoriasis, Akne und Rosazea.
Wie wirken Metalloproteinasen?
Metalloproteinasen werden in inaktive Form synthetisiert. Ihre Aktivierung erfolgt extrazellulär durch Cysteinabspaltung. Dadurch werden Veränderungen in der Struktur des Enzymmoleküls entstehen- Enzym wird aktiv.
Das Hauptwirkungsgebiet von Metalloproteinasen ist die Hydrolyse von Komponenten der extrazellulären Matrix (ECM) – genau da befinden sich Kollagen und Elastinfaser.
MMPs induzieren den Abbau von ECM-Kollagenelementen (u.a. Fibronektin, Laminin) und nicht-kollagenen Elementen wie Wachstumsfaktoren und Zytokinen.
Die enzymatische Aktivität von MMP unterliegt einer strenger und vielfältiger Regulation, z.B. im Stadium der Gentranskription (Umschreibung von DNS zum RNS) oder im Stadium der inaktiver Form unter Beteiligung verschiedener biologischer Faktoren:
- Hormone
- Wachstumsfaktoren
- Zytokine
- physikalische Faktoren (UV-B Strahlung)
- Wachstumsfaktoren
- Prostaglandine
Eine übermäßige MMP-Expression wird durch viele natürliche Prozessen verhindert – hier zählen wir Funktion der Gewebeinhibitoren von Matrix-Metalloproteinasen (TIMPS). Aber, es ist für und nicht so wichtig…. Was wichtig ist wie auswirkt sich auf Aktivität der Metalloproteinasen UV-B Strahlung und was können wir gegen übermäßige Aktivität dieser Enzymen machen?
Durch UV-B Einstrahlung wird Expression und Aktivität der unterschiedlichen Metalloproteinasen bis zu 14000 x erhöht und dadurch wird auch erhöht Zerstörung der Kollagen- und Elastinfasern.
Auf dem Markt auf erscheinen viele Produkte mit Wirkstoffen die Auswirkungen von Metalloproteinasen. Einer solchen Wirkstoffen ist Kürbisextrakt (INCI: Cucurbita pepo). Dieser Wirkstoff bremst
Synthese von Cathepsin-L-Enzym (Cathepsine sind Proteasen, die dem Abbau von Proteinen dienen, aber ebenso an der Neubildung von Blutgefäßen im Rahmen der Wundheilung mitwirken) und MMP-1-Metalloproteinase um jeweils 86 % und 99 % (was die in vitro Untersuchungen zeigen). Es reduziert auch die Metalloproteinase MMP2-Aktivität – ein Enzym, das mit dem Abbau von Kollagenfasern und Elastinfaser in der Haut steht.
Ein weiteres Beispiel für ein kosmetisches Inhaltsstoff mit TIMPs – Aktivität ist ein Extrakt aus der Braunalge Laminaria ochroleuca, auch als „Goldalge“ bekannt. Es enthält solche Verbindungen wie Derivate von α-Liponsäure und viele Vitamine. Dank der hohen Konzentration an Phosphatidylcholin wirkt es sich sehr positiv auf Wiederherstellung der Hautbarierre auf. In-vitro Immuno-Test (in vitro, an menschlicher Fibroblastenkultur) zeigten eine Reduktion der MMP-1-Expression in Gegenwart von 0,5% Laminaria Ochroleuca-Extrakte ochroleuca um -25 % bzw. -31 %. Es wurde auch Reduktion von MMP2, 3 und 9 festgestellt was zum Verbesserung der Gehalt von Matrixproteinen sowie auch Verbesserung von Proteingehalt in der Dermal-Epidermalen Übergangszone geführt hat. Laminaria ochroleuca-Extrakte sollten die Folgen von UVB-Strahlung induzieren Stress reduzieren. Es wurde bestätigt Reduktion von Freisetzung der entzündlichen Zytokinen und Enzymen: TNF-α (Tumor-Nekrose-Faktor), COX (Enzym der zum Entstehung der Entzündung beim Akne führt), IL1, IL6, IL10 (entzündliche Botstoffen – sog. Interleukine). Die Ergebnisse zeigten auch einen Reparatureffekt gegen DNA-Schäden die durch UV-Strahlung verursacht worden sind (ähnlich wie bei Ferulasäure).
Die Metalloproteinasen wird durch viele andere Inhaltsstoffen entgegengewirkt:
- Himbeerenöl (INCI:Rubus Fruticosus-Blattextrakt – hemmt MMP-1, 2 und 9 und Elastase)
- Litschi-Fruchtschalenextrakt – hemmt die Aktivität von MMP-1
- Laktobionsäure (Polihydroxysäuren)
- Glukonolakton (Polihydrocxysäuren)
- Rotklee und Sojaextrakte
- Peptide: Tripeptid-2 – hemmt Elastase und MMP-1
- Peptide: Myristoyl-Tetrapeptid-20 – hemmt MMP-1
- Peptide: Acetyl-Hexapeptid-20 hemmt MMP-1, 2 und 9
Publikationen:
H. Nagase, J.F. Wosessner. Matrix metalloproteinases. Minireview. The journal of Biological Chemistry. 273(31), 1999
N. Philips, S. Auler, R. Hugo, S. Gonzalez. Beneficial Regulation of Matrix Metaloproteinases for Skin Health. Enzyme Research. 2011, 427285
Tyszczuk B. Role of metalloproteinasen in skin aging. Surowce. 38, 2013
OXIDATION UND ANTIOXIDANTIEN
Oxidation ist eine metabolische Reaktion in deren freie Radikale (ROS) beteiligt sind. Was sind eigentlich freie Radikale? Die einfachste Definition von ROS umfasst alle chemischen Einheiten die ein Sauerstoffatom mit einem ungepaarten Elektron in ihrer Struktur haben. Sie werden einfach als sauerstofffreie Radikale bezeichnet, deren bekanntestes Beispiel das Hydroxylradikal ist. Das Konzept der ROS wurde jedoch bis auf wenige Ausnahmen erweitert unter denen man Ozon- oder Wasserstoffperoxidmoleküle nennen kann. Sie sind keine freien Radikale, weil das Sauerstoffatom hier kein ungepaartes Elektron besitzt. Sie zeichnen sich jedoch durch eine hohe Reaktivität aus und können zum Entstehung von freien Radikale führen.
Das wichtigste zelluläre Organell das für die ROS-Synthese in Eukaryoten verantwortlich ist, ist das Mitochondrium.
Obwohl reaktive Sauerstoffspezies unabhängig vom Gesundheitszustand ständig im menschlichen Körper vorhanden sind, es ist bekannt, dass ihre Synthese mit dem Auftreten des sogenannten physiologischen Stresses zunimmt. Ein Beispiel für ein solchen Zustand kann eine übermäßige körperliche Anstrengung sein (z.B. Kraftsport). Weitere Faktoren, die die Synthese von ROS beschleunigen sind:
- Vergiftungen mit chemischen Verbindungen wie Pestiziden
- Stickstoffmonoxid
- Bestandteilen von Zigarettenrauch
- Alkoholkonsum
- UV-Strahlung
Die übermäßige Synthese toxischer Verbindungen einschließlich reaktiver Sauerstoffspezies führt zur Zerstörung fast aller Zellkomponenten. Elemente von Zellmembranen sind besonders anfällig für Schäden – ich meine hier hauptsächlich Reste mehrfach ungesättigter Fettsäuren, die im Prozess der durch ROS induzierten Lipidperoxidation zerstört werden. Dadurch lösen sich die Membranen auf und der gesamter Inhalt der Zellen fließt aus die Zelle herraus, was zu starke Entzündungen führt. Neben biologischen Membranen werden auch Proteine (durch ROS modifizierte Cysteinresten führen zum Aufbrechen von Disulfidbindungen und Zerfall der 3D Struktur der Proteine) und Nukleinsäuren durch ROS geschädigt.
Antioxidative Enzyme:
SOD Enzyme – Die Superoxid-Dismutase-Familie ist eine Enzymfamilie sowohl des zellulären als auch des extrazellulären Antioxidanssystems. Zu dieser Gruppe gehörende Enzyme sind Metalloenzyme (sie sind mit unterschiedliche Metallen verbunden). Beim Menschen gibt es drei Arten von SOD-Enzymen:
– interzelluläre Zink-Kupfer-Superoxid-Dismutase
– intrazelluläre Mangan-Superoxid-Dismutase
– extrazelluläre Superoxiddismutase SOD
Diese Enzyme katalysieren die Umwandlung des Radikales der Superoxid Anion heißt in Wasserstoffperoxid und molekularen Sauerstoff.
Glutathion Reduktase– Reduziertes Glutathion ist an der zweiten Verteidigungslinie gegen freie Radikale beteiligt. Es wurde gezeigt, dass Produktion von Glutathion wird durch Sulphoraphen in Broccoli Extrakte unterstützt.
Katalase (CAT)– Katalysiert die Reduktion von Wasserstoffperoxid zu molekularem Sauerstoff und Wasser.
Antioxidantien in der Kosmetik: - Vitamin E – verlangsamt die sonnenbedingte Hautalterung, am besten in Kombination mit Vit. C
- Vitamin C – hat eine Schutzwirkung gegen UVA- und UVB-Strahlung. Unterstützt die Wirkung von Filtern in Sonnenschutzcremes. Stimuliert Kollagenbiosynthese
- Grüner Tee
- Traubenkerne (Vitis vinifera)
- Resveratrol
- Genistein – ist ein Isoflavonoid, das in Sojabohnen vorkommt. Es hemmt DNA-Schäden.
- Nicotinamid – biologisch aktive Form von Vitamin B3. Es hat antioxidative, entzündungshemmende, depigmentierende und immunmodulatorische Eigenschaften.
- Lactoferrine
- Vitamin A
- Ferulasäure
- Broccoli Extrakte