TEIL I – EINFÜHRUNG
Kann eine richtige Ernährung unser Aussehen beeinflussen? Definitiv Ja. Beschädigte Haare, Nägel, raue, trockene Haut bedeuten nicht, dass Cremes, Serum und andere Kosmetikprodukte, die wir täglich verwenden, haben aufgehört zu wirken. All diese Symptome bedeuten, dass der Körper von innen sehr schlecht versorgt ist und das spiegelt sich sehr stark im äußeren Erscheinungsbild des Körpers. Entgegen dem allem hat der menschliche Körper eine sehr hohe Regenerationsfähigkeit. Unser Körper ersetzt ständig alte Zellen durch neue. Die Auswirkungen der Ernährungsumstellung machen sich in unserem Körper nach ca. 2 Wochen bemerkbar. Wenn wir uns um den guten Zustand unserer Haut kümmern, sollten wir uns an eine ganzheitliche Pflege erinnern und unseren Körper ganzheitlich betrachten.
Die Ernährungswissenschaft ist ein Wissenszweig über den Zusammenhang zwischen Nahrung, Ernährung und einem gesunden Leben. Die Ernährung der Menschen ist eine der Grundvoraussetzungen für die Erhaltung des Lebens, der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Zufriedenheit mit der Befriedigung sozialer Bedürfnisse. Nahrungsbeschaffung, -produktion und -konsum waren daher schon immer die wichtigste Beschäftigung der Menschheit.
Die menschliche Ernährung wird durch interne Faktoren (Bedürfnisse des Körpers ) und externe Faktoren (Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln) bestimmt. Zu den Grundlagen der menschlichen Ernährung gehören Informationen über Lebensmittel (Biochemie, Chemie) und über die Physiologie des menschlichen Körpers. Aus der Evolution der Menschen schließen wir, dass unser Speiseplan zuerst von pflanzlichen Lebensmitteln dominiert wurde und im Laufe der Zeit der Anteil tierischer Lebensmittel zunahm. Letztere überwiegen heute in unserer Ernährung, insbesondere bei Menschen aus Industrieländern wo westlicher Lebensstill dominiert.
Um gesund zu leben und gesund zu bleiben, muss jeder von uns täglich Mahlzeiten zu sich nehmen, die aus verschiedenen Nahrungsmitteln bestehen. Die Anzahl dieser Produkte variiert von wenigen bis zu einem Dutzend und ihre Auswahl hängt von der Versorgung, den finanziellen Möglichkeiten und den Geschmackspräferenzen jeden von uns ab. Unterschiedliche Produkte enthalten unterschiedliche Nährstoffe in unterschiedlichen Mengen. Beispielsweise ist der Wert von Protein aus Fleisch oder Fisch höher als der Wert von pflanzlichem Protein aus Grütze oder Bohnen. Studien haben auch gezeigt, dass die Eisenaufnahme beim Verzehr von Fleischprodukten höher ist als bei Mehlprodukten. Für ein reibungsloses Funktionieren benötigt ein Mensch etwa 70 Nährstoffe die aus einer Vielzahl von Nahrungsmitteln stammen sollten. Alle Inhaltsstoffe sind wichtig und erfüllen eine bestimmte Funktion im menschlichen Körper. Das Fehlen eines der Inhaltsstoffen beeinträchtigt die Verwendung eines anderen oder dessen geringe Bioverfügbarkeit. Ein sehr gutes Beispiel ist die Verringerung der Verwendung und Aufnahme von Eisen aus der täglichen Nahrungsration während eines Mangels an Vitamin C. Ein weiteres Beispiel kann die Verwendung von Kalzium sein. Damit es gut aufgenommen wird und seine Funktionen erfüllt ist es notwendig unseren Körper mit der richtigen Menge an Phosphor und Vitamin D zu versorgen.
Die tägliche Nahrungsration sollte so zusammengesetzt sein, dass sie die Menge aller Zutaten in Mengen bereitstellt, die den Bedarf des menschlichen Körpers decken. Über die genauer Menge aller Inhaltsstoffen die wir täglich aufnehmen müssen möchte ich hier nicht schreiben. Einige Informationen sind jedoch wichtig:
- Der Eiweißbedarf eines gesunden Menschen beträgt etwa 1 Gramm pro 1 Kilogramm Körpergewicht
- Der Fettbedarf eines gesunden Erwachsenen beträgt etwa 70 – 100 g Fett pro Tag. Bei den Fetten sollte besonders auf das richtige Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Säuren geachtet werden, das 6:1 betragen sollte. Ungesättigte Omega Fettsäuren sollten 3%-4.5% täglicher Nahrung ausmachen!
- Der Bedarf an Kohlenhydraten, die ein gesunder Erwachsener zu sich nimmt, beträgt etwa 350 Gramm pro Tag, wovon die tägliche Aufnahme von Ballaststoffen etwa 20-0 Gramm pro Tag betragen sollte.
TEIL II – NAHRUNGSSTOFFEN UND IHRE BEDEUTUNG FÜR KÖRPER UND HAUT
VITAMIN D
Vitamin D3 (Cholecalciferol oder Calciferol) ist als „Sonnenvitamin“ bekannt. Dass es wichtig für unsere Knochen ist, hat sicher jeder schon gehört. Einfach gesagt reguliert es die Kalziumaufnahme im Darm und die richtige Mineralisierung der Knochen. Aber ist das alles? Welche Rolle spielt Vitamin D3 für unsere Haut?
Obwohl Vitamin D3 aus der Nahrung aufgenommen werden kann (sog. exogener Weg), es gibt ein viel effizienterer Weg für seiner Verteilung in unserem Organismus- die Biosynthese durch Hautzellen (sog. endogener Weg). Es wird in Keratinozyten synthetisiert, die wir im stratum basale der Epidermis finden. Die Synthese von Vitamin D3 erfordert UV-Licht von ca. 290-315 nm Wellenlänge, die UV-B-Strahlung anspricht. Nur zur Erinnerung: wir haben vier verschiedene Arten von Lichtstrahlung, die unsere Haut durchdringen können. UV-A mit 320-400 nm Wellenlänge, UV-B mit 280-320 nm Wellenlänge, UV-C mit 100-280 nm Wellenlänge und Infrarotstrahlung mit mehr als 800 nm Wellenlänge. Vitamin D3 wird in Keratinozyten aus Cholesterin hergestellt. Durch die Einwirkung von UV-Licht wird Cholesterin in Prävitamin D3 (7-Dehydrocholesterin) umgewandelt und in die Leber transportiert, wo es zweifach hydroxyliert werden muss um in seine aktive Form umgewandelt zu sein. Nach der ersten Hydroxylierung (hinzufügung einer -OH-Gruppe) wird es in die Hauptform umgewandelt – 25(OH)D3 (Cholecalciferol oder 25-Hydroxy-Vitamin D3). 25(OH)D3 ist im unserem Körper am meisten vorhanden und ist auch deswegen ein anerkannter Biomarker für Vitamin D3 in unserem Organismus. In dieser Form wird Vitamin D zu den Nieren transportiert, wo es in die aktive Form 1,25(OH)2D3 (1,25-Dihydroxycholecalciferol) noch ein mal hydroxyliert wird. Die letzte Umwandlung wird streng durch den Calcium- und Phosphorspiegel im Blut reguliert.
Die Produktion von Vitamin D3 ist abhängig von Hautpigmentierung, Alter, Intensität der UV-Strahlung (z.B. Jahreszeit) und sogar von unserem Lebensstil. Es ist wichtig zu wissen, dass eine zu lange Sonneneinstrahlung führt nicht zur Bildung toxischer Konzentrationen von Vitamin D3 im Körper, da ein großer Teil von Provitamin D3 und Cholecalciferol in unserem Organismus in nicht aktive Metaboliten wie Lumisterol (bekannt auch als Vitamin D1) umgewandelt wird. Leider leiden die Menschen in der heutigen Zeit unter starkem Vitamin-D-Mangel. Wieso? Im modernen Lebensstil meiden wir Sonnenlicht, fahren mit der U-Bahn oder mit dem Auto zur Arbeit, parken das Auto in Tiefgaragen und bleiben oft den ganzen Tag zu Hause. Selbst wenn wir ausgehen, tragen wir viel Sonnencreme auf unsere Haut auf, was unseren Organismus zusätzlich vor UV-Strahlung schützt und somit die Biosynthese von Vitamin D verhindert. Um die richtige Menge an Vitamin D3 zu produzieren, benötigen wir 20% unserer Haut auf Sommersonne für etwa 30 Minuten am Tag aussetzen! In der modernen Welt erreichen wir im Sommer nicht einmal einen geringen Anteil an Vitamin D-Produktion. Folglich können Sie sich vorstellen, dass wir dieses Vitamin in der kälteren Jahreszeit überhaupt nicht produzieren! Man kann sich fragen, was ist mit Vitamin D3, das wir in der Nahrung finden? Erstens kann diese geringe Menge an Vitamin D in der Nahrung nur 10% des gesamten Vitamin-D-Bedarfs decken. Zweitens, glauben Sie mir, dass unsere moderne Ernährung (die eigentlich voller Junk Food ist) nicht einmal die Hälfte davon liefert! Vitamin D3 finden wir in fettem Fisch, Leber und Milchprodukten. Allerdings reicht auch eine reichhaltige und abwechslungsreiche Ernährung nicht aus, um es in ausreichender Menge bereitzustellen. Was also tun? Der beste Weg, sein Defizit in unserem Körper auszugleichen, ist es zu ergänzen. Auf dem Markt finden wir viele verschiedene Produkte, die wir in unsere Ernährung aufnehmen könnten. Abhängig von der Sonneneinstrahlung sollte die Supplementierung im Sommer bzw. Winter zwischen 500 IE und 2000 IE pro Tag liegen.
Ja, heutzutage sollten wir Vitamin D3 fast täglich ergänzen! Im Sommer kann lange Sonneneinstrahlung zu Hautrötungen führen, jedoch ist es fast unmöglich, toxische Vitamin-D3-Spiegel zu erreichen. Aufgrund der Autoregulation seiner Biosynthese und verschiedener photochemischer Reaktionen wird es in Form von nicht aktiven Metaboliten akkumuliert und gespeichert. Nach Ansicht einiger Wissenschaftler, einzige Weg um toxische Konzentration von Vitamin D im Körper zu erreichen ist falsche Supplementierung (die z.B. nach einer langfristigen Anwendung von mehr als 10.000 IE pro Tag oder einer einmaligen Verabreichung von 50.000 IE von Vitamin D auftreten kann).
Warum Vitamin D so wichtig für die Haut ist?
- Es ist bekannt, dass Vitamin D3 sehr starken Einfluss auf das Immunsystem hat. Vitamin D in der Haut kann zu einer Abnahme von entzündlichen Zytokinen (wie Interleukin 1, 6, 8, 17 und 21) und einer Zunahme von entzündungshemmenden Zytokinen wie Interleukin 10 führen. Aufgrund seiner immunmodulierenden Eigenschaften kann sein Mangel eine Rolle beim Auftreten von Autoimmunerkrankungen der Haut (Psoriasis und Lupus – bekannt auch als systemischer Lupus erythematodes) führen. Psoriasis ist eine lang anhaltende Krankheit mit erhabenen Bereichen abnormaler Haut. Ein Lupus ist ebenfalls eine Autoimmunerkrankung und führt zu einem Angriff des Immunsystems auf das Körpergewebe und kann als schmetterlingsförmiges Erythem im Gesicht erscheinen. Aufgrund seiner immunmodulierenden Eigenschaften kann Vitamin D einen Einfluss auf die Verringerung des Auftretens von allergischen Reaktionen haben. Wie ich bereits geschrieben habe, wirkt es entzündungshemmend und wirkt sich auf Zellschäden durch oxidativen Stress aus, was es auch zu einem wichtigen Vitamin für alle Menschen macht, die an Neurodermitis (atopischer Dermatitis) leiden.
- Es schützt unsere Haut vor dem negativen Einfluss der UV-Strahlung, was vorzeitige Alterung verhindert.
- Es ist wichtig für die richtige Ablauf der biochemischen Hautprozesse.
- Vitamin D3 reguliert die Keratinozyten-Differenzierung und -Proliferation und es wurde gezeigt, dass es einen sehr positiven Einfluss auf Akne haben kann. Aufgrund der neuesten Veröffentlichungen führte die Supplementierung mit Vitamin D in einer Dosis von 2000 IE pro Tag und seine topische Anwendung zu einer starken Verbesserung des Hautzustands bei Patienten, die an Akne litten. Es wurde auch gezeigt, dass es eine sehr starke Korrelation zwischen dem Schweregrad der Akne und Vitamin-D-Mangel gibt.
Ich hoffe, ich konnte Sie davon überzeugen, dass Vitamin D3 nicht nur ein Vitamin für starke Knochen ist. Es ist auch für die Hautphysiologie äußerst wichtig und in der heutigen modernen Welt sollte seine Ergänzung in die Ernährung selbst verständlich sein- zumindest im Winter.
VITAMIN C
Vitamin C ist auch bekannt als L-Ascorbinsäure oder Ascorbat. Wir finden es in verschiedenen Konzentrationen hauptsächlich in Obst und Gemüse, insbesondere in:
– Kakadu-Pflaume (bis 5300 mg/100g)
– Tomate (14 mg/100g)
– Paprika (über 100mg/100g)
– Mango (30mg/100g)
– Grapefruit ( 30mg/100g)
– Orange und Zitrone (50mg/100g)
– Acerola (1600mg/100g)
– Schwarze Johannisbeere (200mg/100g)
– Kiwi (90mg/100g)
– Brokkoli (90mg/100g)
– tierische Quellen in sehr geringen Konzentrationen : rohe Hühnerleber (ca. 20 mg/100 g) Milch (ca. 1 mg/100 g).
Vitamin C ist ein sehr wichtiges Vitamin, das an der Zellteilung, der Glukosesynthese und dem Schutz der Zellen vor reaktiven Sauerstoffspezies (ROS – freie Radikale) beteiligt ist, die durch Einwirkung von UV-Licht erzeugt werden können. Es wurde gezeigt, dass es ein äußerst wichtiges Vitamin ist, das am Schutz der Hautzellen beteiligt ist. Aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften ist es auch am Schutz von Fettsäuren und Proteinen beteiligt. Eine weitere wichtige Funktion von L-Ascorbinsäure, einer chemisch aktiven Form von Vitamin C, ist Stimulation der Kollagenbiosynthese. Es wurde gezeigt, dass Vitamin C als Kofaktor für Hydroxylase dient- ein Enzym, dass das Durchqueren von Kollagenfasern in Dermis stabilisieren kann. Es stimuliert auch die Peroxidation von Lipiden. Es wurde gezeigt, dass ein Produkt der Lipidperoxidation – Malondialdehyd (MDA) – an der Kollagen-Genexpression durch Stabilisierung von Pro-Kollagen-mRNA und Aktivierung ihrer Transkription beteiligt ist. Eine weitere wichtige Eigenschaft von Vitamin C ist die Anti-Pigment-Aktivität. Vitamin C kann benutzt werden, um die Haut aufzuhellen. Es beeinflusst die Melaninproduktion in Melanozyten durch Hemmung der Tyrosinase, einem Enzym, das an der Melaninbiosynthese beteiligt ist. Es bindet Kupferionen im aktiven Zentrum des Enzyms, was seine Aktivität beeinflusst und zur Herunterregulierung der Melaninproduktion führt. Vitamin C hat auch entzündungshemmende Eigenschaften. Es hemmt Zytokine (Signalmoleküle der Immunzellen) die an der Immunantwort des Organismus beteiligt sind. Die Hemmung von TNFalpha, Il-6, Il-1 und Il-8 durch Vitamin C hemmt Entzündungen in der Haut. Obwohl Anwendung der Vitamin C sehr sicher ist, ist es wichtig, bei der Verwendung vorsichtig zu sein. Zu hohe Konzentration kann zu Austrocknung der Haut, gelblicher Pigmentierung und Juckreiz führen.

Chemische Struktur der Vitamin C.
Vitamin C wird am besten in Form eines Serums auf die Haut aufgetragen. Um den Transport in tieferen Bereichen der Haut zu verbessern, kann man Iontophorese, Sonophorese and Mikrodermabrasion benutzen- die Methoden, die den Transport von Wirkstoffen bis zu 20-mal effizienter machen können.
WELCHE ARTEN VON VITAMIN C SIND DIE BESTEN VARIANTEN FÜR DIE HAUTPFLEGE-ROUTINE?
ASCORBYL PALMITAT (ASCORBYL TETRAISOPALMITAT)
Es handelt sich um einen Ester, der aus Palimitinsäure und Ascorbinsäure gebildet wird. Ascorbylpalmitat ist fettlöslich und kann daher sehr leicht durch die Epidermis transportiert werden. Es ist eine perfekte Wahl für Menschen mit sehr empfindlicher Haut und Couperose. Seine Form macht es über einen sehr langen Zeitraum äußerst stabil. Es wirkt in sehr geringen Konzentrationen schützend und anregend (Serum mit nur 3% Ascorbylpalmitat kann die Hautfunktion positiv beeinflussen).
ETHYLIERTE ASCORBINSÄURE (ETHYL-ASCORBINSÄURE)
Eine weitere Form von Vitamin C, die für sehr empfindliche Hauttypen verwendet werden kann. Es ist fett- und wasserlöslich. Kann leicht durch die Epidermis in tiefe Hautschichten transportiert werden. Es muss nicht zu Ascorbinsäure hydrolysiert werden, was bedeutet, dass die ethylierte Form seine aktive Form ist. Es ist eine perfekte Waffe gegen Hyperpigmentierung. Man kann es tagsüber und nachts in einer Konzentration von mindestens 3% verwenden.
MAGNESIUMASCORBYLPOSPHAT
Sehr sichere Form von Vitamin C, ist sehr stabil. Durch seinen hohen pH-Wert (7) ist es perfekt für sensible Hauttypen. Es stimuliert die Kollagenbiosynthese, reduziert dunkle Flecken auf der Haut und schützt vor UV-Licht.
ASCORBYL GLUCOSID
Es ist ein wasserlösliches, sehr stabiles Vitamin-C-Derivat. Seren mit Ascorbylglucosid haben eine sehr angenehme Textur. Es dringt nicht tief in die Haut ein. Ähnlich wie andere Formen wird es zu Ascorbinsäure hydrolysiert und stimuliert die Kollagenbiosynthese, reduziert dunkle Flecken auf der Haut und wirkt als Antioxidans.
ASKORBINSÄURE
Die am besten erforschte Form von Vitamin C. Mit einem pH-Wert von 3,5 ist es sehr reizend und kann zu Hautrötungen und Juckreiz führen. Es ist in hohen Konzentrationen (mindestens 15%) sehr wirksam. Antioxidans, stimuliert die Kollagenbiosynthese und reduziert dunkle Flecken. Es ist sehr instabil und kann aufgrund der Einwirkung von Licht und Luft sehr schnell oxidieren und seine Aktivität verlieren.
VITAMIN A
Retinoide sind natürliche oder synthetische Vorläufer oder Derivate von Vitamin A (Retinol). Unter dieser Gruppe können wir Substanzen wie Carotin, Isotretinoin, Retinsäure und ihre Ester, Tretinoin und Etretinat unterscheiden. Dies sind seltsam klingende und schwer auszusprechende chemische Verbindungen mit vielen gesundheitlichen Eigenschaften. Angefangen bei der Rolle beim Sehen, über die Regulierung der Zellproliferation und Differenzierung, die Modulation des Immunsystems bis hin zur Beeinflussung der Tumorentwicklung, wurden auch starke Anti-Aging-Eigenschaften festgestellt. Um ihre Beteiligung an der Alterungsverzögerung zu verstehen, müssen wir verstehen, was Altern ist. Wir können uns vorstellen, dass das Altern zum Tod des Organismus führt, auf zelluläre Ebene bedeutet es das Altern zu einer Abnahme der Zellfunktionalität führt. Klingt kompliziert und erschreckend, aber in unserer Haut ist es nichts anderes als eine Verringerung des Zellstoffwechsels, eine verstärkte Wirkung von reaktiven Sauerstoffspezies (freie Radikale), die die Zellen zerstören, eine Anhäufung von Mutationen und ein verstärkter Abbau von Kollagen und Elastin durch Enzyme-Metalloproteinasen MMP. Die Haut erscheint weniger elastisch, dünner und trockener. Wir können das Auftreten der ersten Falten beobachten. Es wurde festgestellt, dass die Retinoide die Hautalterung verlangsamen. Früher wurden sie als Therapeutikum bei vielen Hautkrankheiten (Psoriasis, Akne) eingesetzt, heute verwenden wir sie auch aufgrund ihrer Anti-Aging-Eigenschaften.
Wie wirken die Retinoide? Hier, ein bisschen Wissenschaft über das Prozess:
Nach ihrer Ankunft in den Keratinozyten (einer Zelle der Epidermis) gelangen sie in ihren inneren Teil, wo sie an spezifische Retinsäure- oder Retino-X-Rezeptoren (RAR, RXR) binden. Gebildete Rezeptordimere (zwei miteinander verbundene Rezeptoren) können an spezifische DNA-Sequenzen im Zellkern, sogenannte Retinsäure-Response-Elemente (RARE) binden und die Expression verschiedener Gene regulieren. Es wurde gezeigt, dass sie unter anderem Gene regulieren, die an der DNA-Reparatur und -Synthese, dem Zellzyklus, dem RNA-Stoffwechsel, der Transkription, der Adhäsion, der Lipidbiosynthese, der Gewebeentwicklung, der Reaktion auf Stress, der Mikrotubuli-Biosynthese im Zytoskelett und der Proteolyse beteiligt sind. Es wurde gezeigt, dass mindestens 17 Gene, die an der Bildung von Keratin (einem Hauptstrukturprotein der Hautzellen) beteiligt sind, durch Retionoide reguliert werden. Sie beeinflussen eine epidermale Hydrolipidschichtbildung und Keratinozytendifferenzierung. Die Behandlung mit Retinoiden führt zur Herunterregulierung der Expression mehrerer Zytokeratine (zytoplasmatische Keratine) und desmosomaler Proteine (Proteine, die am Aufbau von Desmosomen beteiligt sind – Desmosom ist eine Struktur, die zwei benachbarte Zellen miteinander verbindet). Auch die Herunterregulierung der Lipidbiosynthese (Ceramide, Cholesterin und freie Fettsäuren) durch Retinoide beeinflusst die Zellproliferation. Es ist bekannt, wie wichtig diese Lipide für den Zusammenhalt der Epidermiszellen sind. Einfach gesagt kann eine Retinol-Behandlung als Hautpeeling verwendet werden, indem Epidermiszellen getrennt werden und dann leicht entfernt werden können.
Retinoidfunktionen:
– Sie haben Einfluss auf die Transkriptionsaktivierung und verändern das Wachstum und die Teilung der Zellen
– Sie sind sehr nützlich bei der Behandlung von Akne – Verringerung der Komedogenese, die eine abnormale Differenzierung der Haarfollikel-Trichterzellen ist und zu einer Blockierung durch ölige Haut- und Talgablagerungen (sogenannter Komedo) führt
– Sie sind starke Antioxidantien, was bedeutet, dass sie Zellen, Proteine und Fettsäuren vor Schäden durch reaktive Sauerstoffspezies (ROS) schützen und somit eine Anti-Aging-Funktion haben
– Regulierung der Erneuerungsprozesse der Epidermis
– Blockierung des Melanintransports in epidermale Zellen und Unterdrückung der Tyrosinase-Induktion- ein Enzym, das eine wichtige Rolle bei der Melanin-Biosynthese spielt. All dies hilft, Hyperpigmentierung der Haut zu bekämpfen
– Stimulation der Produktion von Kollagen I und II in der Dermis
– Regulation der Elastin-Biosynthese durch Stimulation der Fibrillin-1-Biosynthese
– Unterdrückung von Metalloproteinasen – Enzyme, die am Kollagen- und Elastinabbau beteiligt sind
– Stimulation der Angiogenese, ein Prozess, bei dem neue Blutgefäße gebildet werden. Anregung des Blutflusses in der Dermis, was zu einer besseren Ernährung der Haut führt
– Regulierung der Hautporen, Reduzierung von Falten
Eines der beliebtesten Retinoide ist Tretinoin-Retinsäure. Ursprünglich wurde es zur Behandlung von Akne verwendet. Kurioserweise wurden die ersten Untersuchungen des Einflusses auf Akne an Häftlingen durchgeführt, bei denen Akne chemisch induziert wurde. Später entdeckten Forscher, dass Retinsäure in einer sehr geringen Konzentration (0,05 %) als Substanz mit Anti-Aging-Eigenschaften verwendet werden kann, um Falten zu reduzieren. Aufgrund seiner keratolytischen Eigenschaften wurde es in der Ichthyose-Behandlung eingesetzt. Diese genetische Störung ist durch sehr verdickte und trockene Haut gekennzeichnet. Ein weiteres sehr häufiges Retinoid, das in der Kosmetik verwendet wird, ist Retinylpropionat – ein Ester der Retinsäure, der zu Retinol hydrolysiert wird. Bereits in einer Konzentration von 0,2% wirkt es sich bereits nach 3 Monaten Anwendung als Creme positiv auf das Hautbild aus.
Wo finden wir Vitamin A?
- Gelbe und grüne Gemüsesorten
- Karotten
- Kürbisse
- Paprika
- Aprikosen
- Grünkohl
- Feldsalat
- Spinat
- Petersilie
- Leber (besonders Kalbfleisch)
- Palmöl
- Eigelb
- Dill
VITAMIN B3
Vitamin B3 ist seit mindestens 100 Jahren bekannt. Niacin, Niacinamid, Nicotinamid oder Nicotinsäure – das sind wissenschaftliche Namen von Vitamin B3. Es wird aus der Aminosäure Tryptophan synthetisiert.
Es ist ein essentieller Nährstoff und hat viele wichtige Funktionen in unserem Körper. Es spielt eine Rolle im Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Aminosäuren und Fettsäuren. Es senkt den Cholesterinspiegel im Blut und erweitert die Blutgefäße. Es wurde bei der Heilung von psychischen Erkrankungen eingesetzt. Ein Mangel an Vitamin B3 führt zu Schwäche, Migräne, Schlaflosigkeit, Gedächtnisstörungen, Depressionen und Störungen des Verdauungssystems (Durchfall). Ein niedriger Gehalt dieses Vitamins kann unsere Haut stark beeinflussen (sie wird rau, rötlich mit sichtbarer Entzündung).

Chemische Struktur von Vitamin B3.
Seit einiger Zeit wird es in Cremes und Seren topisch auf die Haut aufgetragen. Es hat eine ähnliche Wirkungsweise wie viele Anti-Aging-Wirkstoffe (zB. Vitamin A, Retinol). Vitamin B3 ist wesentlich stabiler, licht-, temperatur- und oxidationsbeständiger als Vitamin A und C. Es reduziert TEWL (transepidermaler Wasserverlust), reguliert Regenerationsprozesse in der Haut, stimuliert die Produktion von Kollagen und Elastin in Fibroblasten. Ähnlich wie die Vitamine C, A und E ist es ein starkes Antioxidans. Es hat sich gezeigt, dass es die Haut vor UV-Licht und freien Radikalen schützt, was es zu einer Anti-Aging-Wirkstoff macht. Es reduziert Hyperpigmentierung und verhindert die Bildung neuer Pigmentstörungen der Haut. Es ist sehr nützlich bei der Behandlung von Akne und in der täglichen Pflegeroutine von fettiger Haut – es reduziert nachweislich die Talgproduktion und strafft vergrößerte Poren. Es wird auch zur Behandlung von Rosacea und Couperose-Hauttypen verwendet. Die Mindestkonzentration von Vitamin B3 in Cremes sollte 2% betragen.
Wo finden wir Vitamin B3?
- Fleisch, Eier, Milch
- Geflügel
- Leber
- Fisch und Früchte sehen (Thunfisch, Lachs)
- Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen)
- Nüsse, Samen (zum Beispiel Mandeln)
- Hefe
- Kartoffeln (Achtung, nur bis 3 mal pro Woche)
- in frisches, grünes Gemüse (Spinat, Salat)
VITAMIN B5
Vitamin B5 (Panthotensäure) ist eine wasserlösliche Chemikalie. Es ist essentiell für die Epithelfunktion. Als Bestandteil von Coenzym A ist Vitamin B5 wichtig für die Funktion vieler Enzyme, die an Fettsäuren, Kohlenhydraten, Sterolen und Steroidhormonen beteiligt sind, und ist wichtig für das reibungslose Funktionieren der Haut.
Wird hauptsächlich in der Kosmetik als Provitamin B5- Panthenol verwendet. Panthenol ist ein Alkoholanalog von Vitamin B5 und gehört zur organischen Gruppe von Verbindungen, die als Amide bezeichnet werden. Es hat eine sehr gute Hautpenetrationsfähigkeit, so dass es auf der Haut verwendet werden kann, um verschiedene Hauterkrankungen zu bekämpfen.

Vitamin B5 chemische Struktur.
Aufgrund seiner chemischen Struktur (es enthält drei Hydroxygruppen pro Molekül) kann es Wasser binden und als guter Feuchtigkeitsspender wirken. Es kann die Haut tief hydratisieren und ihre Weichheit und Elastizität verbessern. Panthenol reduziert TEWL (transepidermaler Wasserverlust). Jeder Organismus verliert viel Wasser über die Haut. Bei erhöhtem TEWL verliert unsere Haut zu viel Wasser, wirkt trocken und neigt zu Irritationen. Bereits 1% Panthenol in Creme kann den TEWL nach 30 Tagen Anwendung deutlich reduzieren. Es wurde auch gezeigt, dass Provitamin B5 die Hautintegrität erhält. Aufgrund seiner feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften ist es ein perfektes Mittel zur Bekämpfung des Alterns. Menschen mit reifem Hauttyp leiden sehr oft unter einer verminderten Wasserkonzentration in der Epidermis. Es hat sich gezeigt, dass Provitamin B5 in der Lage ist, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und ihre Textur zu verbessern.
Provitamin B5 hat auch entzündungshemmende Eigenschaften. Es kann Rötungen und Reizungen reduzieren und kann von Menschen mit sehr empfindlichen Hauttypen verwendet werden. Es ist die perfekte Wahl für Menschen, die an Akne, Rosacea und Couperose (Teleangiektasien) leiden. Es aktiviert die Vermehrung von Fibroblasten. Fibroblasten synthetisieren Kollagen und Elastin, und Provitamin B5 durch die Stimulation ihrer Teilung eine sehr wichtige Rolle bei der Wundheilung spielt. Die Behandlung der Haut der Patienten mit Panthenol-Emulsion reduziert nachweislich das Erythem und führt zu einem elastischeren und festeren Hautgewebe.
Wo finden wir Vitamin B5?
- Leber
- Rind- und Schweinefleisch
- Fisch (besonders viel in Hering)
- Eigelb
- Milch (Achtung beim Akne!!!)
- Haferflocken
- Vollkornprodukte
- Brokkoli
- Avocado
- Hülsenfrüchte
VITAMIN K
Vitamin K wird als fettlöslichen Vitamin in Dickdarm synthetisiert. Nur wenige wissen, dass Vitamin K in der Kosmetik verwendet werden kann. Für die meisten von uns ist bekannt, dass es eine Funktion bei der Blutgerinnung und der Kontrolle der Kalziumbindung in den Knochen hat. Es beeinflusst die Funktion von Prothrombin im Blut, Knochenproteinen sowie vielen Proteinen in anderen Geweben. Es hat jedoch viele andere Eigenschaften, die auch für die Kosmetikindustrie von Interesse sein könnten.

Aufbau von Vitamin K.
Es ist ein potenzielles Antioxidans, fördert den Zellstoffwechsel und kann bei der Bekämpfung von Entzündungen helfen. Es fördert die Wundheilung. Aufgrund seiner Rolle bei der Blutgerinnung kann es zur Bekämpfung von dunklen Ringen im Augenbereich verwendet werden. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass bereits nach 4-wöchiger Behandlung der Augenpartie mit einer Emulsion mit 3% Koffein und 1% Vitamin K traten bei allen Personen eine Verringerung der Schwellung, des Auftretens von Augenringen und Fältchen auf.
Dieses Vitamin ist in vielen Augencremes enthalten. Es kann von Menschen mit Rosacea oder Couperose angewendet werden, wo es gebrochene Kapillaren reparieren kann. Es hat sich gezeigt, dass es die Hautelastizität verbessert. Wie? Es stärkt die Hautbarriere, was tatsächlich die Hautfeuchtigkeit erhöht.
Sie können es zusätzlich zu anderen Wirkstoffen verwenden, insbesondere wenn Sie unter dunklen Ringen im Augenbereich leiden und sehr empfindliche Haut haben, die zu Couperose neigt.
Sie können Vitamin K supplementieren, aber das Beste ist, es in der Nahrung zu suchen. Denken Sie daran, dass dieses Vitamin fettlöslich ist, was bedeutet, dass es besser aufgenommen wird, wenn Sie frisches Gemüse mit etwas Olivenöl kombinieren, was sehr reich an Omega-Fettsäuren ist!
Wo finden wir Vitamin K?
- Grünkohl
- Spinat
- Kohl
- Rosenkohl
- Brokkoli
- Spargel
- grüne Bohnen
- Kiwi
- Salat
- Natto (fermentierte mit Bacillus subtilis var. Natto-Sojabohnen).
VITAMIN E
Vitamin E wird als Lebenselixier bezeichnet. Tocopherol und Tocotrienol – das sind ihre wissenschaftlichen Namen. Es sind fettlösliche Vitamine. Aufgrund seiner positiven Eigenschaften für die Haut wurde Vitamin E zum Hauptbestandteil vieler Kosmetika (Haut-, Haar- und Nagelpflegeprodukte).
Es hat eine erstaunliche Wirkung auf die Haut. Es macht es elastisch und nährt. Es hat entzündungshemmende, schützende, straffende, feuchtigkeitsspendende und Anti-Aging-Eigenschaften. Zusammen mit Vitamin A wird es zur Heilung von Rosacea verwendet. Es schützt die Haut vor UVB-Strahlung und reduziert DNA-Schäden, die zu Hautkrebs führen können. Dank seiner Schutzfunktion gegen UV-Licht beugt es einer Hyperpigmentierung unserer Haut vor. Es wurde gezeigt, dass Tocopherole in der Haut die Bildung von Ödemen und UVB-induzierter Lipidperoxidation verhindern. Vitamin E hat auch große feuchtigkeitsspendende Eigenschaften. Sie können ganz einfach in Ihrer Lieblingscreme ein paar Tropfen Vitamin E-Öl hinzufügen, um Ihre Haut den ganzen Tag glänzend und feucht zu halten. Ähnlich wie Vitamin C stimuliert Tocopherol die Kollagen- und Elastinproduktion.

Hier ist die chemische Struktur von Tocopherol.
Eine der wichtigsten Funktionen von Vitamin E ist seine antioxidative Funktion. Seine lipophile (fettliebende) Kette dringt tief in die Zellmembran ein und schützt sie vor freien Radikalen. Vitamin E reagiert leicht mit reaktiven Sauerstoffspezies (freie Radikalen, oder ROS) und kann selber sehr reaktiv werden. Dank Vitamin C kann es zu seiner aktiven, antioxidativen Form zurück regeneriert werden- also am besten ist zusammen mit Vitamin C zu nutzen. Seine antioxidativen Fähigkeiten machten es zu einem schützenden Inhaltsstoff in Kosmetika mit ungesättigten Fettsäuren (Omegafettsäuren) – er schützt diese vor Schäden. In der Dermatologie wird es zur Behandlung von Sonnenbrand und Wunden eingesetzt.
Bei der Wahl von Kosmetika mit Vitamin E muss auf deren Konzentration geachtet werden. Es hat sich gezeigt, dass die vorteilhaftesten Eigenschaften von Vitamin E in Produkten mit einer Konzentration von 1% bis 3% gefunden wurden. Produkte mit Vitamin E sind perfekt geeignet für Menschen mit feuchtigkeitsarmen, extrem trockenen und reifen Hauttypen.
Vitamin E, insbesondere in Form von Alpha-Tocopherol, ist ein sehr stabiles Vitamin. Im Vergleich zu Vitamin C oxidiert es an der Luft sehr langsam. Für die kosmetische Herstellung wird seine Stabilität durch die Verwendung von Vitamin-E-Konjugaten, wie Tocopherol-Estern, erhöht. Da es sich um ein fettlösliches Vitamin handelt, dringt es sehr leicht in die Epidermis ein und reichert tiefe Teile der Dermis an, wo es aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften Kollagen und Elastin vor dem Abbau schützt.
Wo finden Sie Vitamin E?
- Nüssen (Haselnüsse, Mandeln, Erdnüsse)
- Olivenöl
- Nachtkerzenöl, Sojaöl
- Palmöl
- Sonnenblumenkernen und -öl
- Sojabohnen
- Spargel
- grünem Gemüse (Brokkoli, Spinat, Avocado)
- Weintrauben
- Aloe Vera
OMEGASÄUREN
Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind gesunde Fette. Sie sind für das reibungslose Funktionieren des gesamten Körpers notwendig und haben viele positive Eigenschaften, wie zum Beispiel die Senkung des schlechten Cholesterinspiegels.
Omega-3- und 6-Fettsäuren sind essentielle Fettsäuren. Sie gelten als gesunde Fette, weil sie den Körper nicht beeinträchtigen. Leider ist der Körper nicht in der Lage, sie selbst herzustellen, daher müssenwir sie in der richtigen Menge mit der Nahrung zuführen.
Diese Fette erfüllen viele wichtige Funktionen, wie zum Beispiel:
- sie senken die Konzentration von Triglyceriden
- sie regulieren den Blutdruck
- sie erhöhen Immunität
- sie haben antithrombotische und entzündungshemmende Eigenschaften
- sie sind wichtig für Haut und Hautbarierre
Zu Omega-3 Säuren gehören:
- Alpha-Linolensäure (ALA) – ist ein starkes Antioxidans, verlangsamt den Alterungsprozess des Körpers (besonders den Haut)
- Eicosapentaensäure (EPA) – wirkt sich positiv auf die Funktion des Herzsystems aus
- Docosahexaensäure (DHA) – ist ein Baustoff des Nervengewebes.
Zu Omega-6 Säuren gehören:
- Linolsäure (LA) – hilfreich im Kampf gegen Fettleibigkeit, schützt vor Komplikationen im Zusammenhang mit Diabetes, hemmt die Entstehung von Krebs – ist extrem wichtig für Haut
- Gamma-Linolensäure (GLA) – verstärkt Hautbarierre
- Arachidonsäure (ARA) – wichtig für Blutgefäße
Omega 3-6-9 – wie viel sollte ein Erwachsener pro Tag zu sich nehmen?
Es wird angegeben, dass Fette ca. 30 % des in der Nahrung bereitgestellten Energiewerts ausmachen sollten. Wenn wir also 2000 kcal pro Tag zu uns nehmen, sollten darin beispielsweise 8 Gramm Linolsäure enthalten sein, was 1,5 Esslöffel Olivenöl entspricht.
Wichtiger ist, welches Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 das beste ist. Es wird empfohlen, pro 5 Esslöffel Omega-6-Fettsäuren 1 Esslöffel Omega-3-Fettsäuren zu sich zu nehmen. Daher ist es wichtig zu wissen, wo sich Omega-6 und wo Omega-3 befindet, um ihre ordnungsgemäße Aufnahme sicherzustellen.
Wo finden wir Omega-3 Säuren?
- fette Seefische wie Lachs Hering, Makrele, Thunfisch und Forelle
- Mandeln
- Walnüsse
- pflanzliche Öle (Raps, Soja, Lein, Nachtkerze, Erdnuss)
Wo finden wir Omega-6-Fettsäuren?
- Sonnenblumenkerne
- Kürbiskerne
- Pistazien
- Mandeln
- Haselnüsse
- Cashewnüsse
- Paranüsse (enthalten auch viel Zink)
- Erdnüsse
- Sesam
- Avocados
- Olivenöl
- Traubenkeröl
- Weizenkeimöl
Der Tagesbedarf eines Erwachsenen an essentiellen Fettsäuren liegt bei etwa 8-12 Gramm. Darin ist bereits der Bedarf an Omega-3-Säuren enthalten, der bei mindestens 1,5 Gramm liegt. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, wie das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 sein sollte. Es sollte 1:5 oder 1:6 sein. Zu große Mengen an Omega-6-Fettsäuren können schlecht für uns sein– die Entstehung von Entzündungen und Infektionen positiv beeinflussen, das Risiko für das Auftreten und Entstehen von Zivilisationskrankheiten erhöhen sowie dazu beitragen Entstehung und Entwicklung von Depressionen.
EISEN
Eisen ist Bestandteil vieler Proteine. Es ist ein Schlüsselelement des Hämoglobins, es ist Bestandteil der roten Blutkörperchen und des Myoglobins, wo es eine wichtige Rolle beim Sauerstofftransport im Muskelgewebe spielt. Eisen ist auch enthalten in aktive Zentren von Enzymen (da spielt es wichtige Rolle beim funktionieren der Enzymen). Zu wichtigsten Enzymen mit Eisen gehören antioxidative Enzyme wie Peroxidase, Katalase und Cytochrome. Eisen beeinträchtigt das reibungslose Funktionieren des Immunsystems. Es ist eine Art Schutzschild gegen Infektionen. Es unterstützt auch das Nervensystem, wo es für die Aufrechterhaltung geistiger und körperlicher Funktionen verantwortlich ist. Außerdem beugt es vorzeitiger Hautalterung vor. In Form von Nahrung zugeführtes Eisen wird in zwei Arten unterteilt: Häm (aus Tiere) und Nicht-Häm Eisen (aus Pflanzen).
Die Hauptquelle für Eisen in der Nahrung ist Fleisch, das in dieser Form leichter aufgenommen wird und eine höhere Bioverfügbarkeit als Nicht-Häm-Eisen hat.
Mit Bioverfügbarkeit von Eisen sind Ferritine verbunden. Diese Proteine sind im Körper für die Einlagerung und Transport von Eisen zuständi. Konzentration von Ferritine im Körper bestimmt über die Konzentration der Eisen in Zellen des Körpers. Ferritinmangel kann zum gestörter Eisentransport, sowie auch Eisenansammlungen in Intrazellulärenräumen, was zum oxidativem Stress, Entzündung und im Endeffekt Hyperpigmentierung führen kann.
Wo finden wir Eisen?
- Geflügel
- Schweineleber
- Rotes Fleisch
- Haferflocken
- Hirse
- Erbsen
- Kohl
- Sauerkraut
- Sesam
- Nüsse
- Brokkoli
- Rote Beete
- Spinat
- Kürbissamen
- Datteln
- Trockenfrüchte: Aprikosen; Rosinen und Pflaumen
- Blaubeeren
Was passiert beim Eisenmangel?
Die ersten Symptome seines Mangels sind Müdigkeit: Zellen brauchen Eisen um Energie zu produzieren. Außerdem transportiert Eisen Sauerstoff und nimmt aktiv an Entgiftungsreaktionen teil. Bei Kindern ist es für die Reifung des Gehirns verantwortlich. Es wird sogar diskutiert, ob zu wenig Eisen im ersten Lebensjahr eines Kindes später zu ADHS führt. Neben Müdigkeit können Symptome folgende Symptome entstehen: Konzentrationsschwierigkeiten, Angst, Schlafstörungen, Schwindel, Atemnot, trockene Haut, Haarverlust, brüchige Nägel und rissige Mundwinkel. Ein schwerer Eisenmangel kann zu Herzklappenversagen und Erhöhung der Herzfrequenz führen.
Eisenreiche Lebensmittel sind lebensnotwendig, daher verwertet der Körper diesen Stoff äußerst sparsam. Zieht der Körper zu wenig Eisen aus der Nahrung, erhöht sich dessen Aufnahme im Darm. Zu wenig Eisen in der Nahrung führt zu Anämie, die eigentlich auch durch einen Mangel an Vitamin B12, Folsäure oder Kupfer entstehen kann.
ZINK
Zink ist ein Element, das im menschlichen Körper eine Vielzahl von Rollen spielt, die von der Regulation der richtigen Wachstum und der Entwicklung, Regulation des Immunsystems bis zum Modulation von Lern- und Gedächtnisprozessen in Gehirn. Ionen dieses Metalls sind auch an der Modifikation der Transkription und DNS-Reparatur beteiligt. Es ist wichtiger Bestandteil vieler Enzyme und ist beteiligt an der Induktion oder Hemmung der Apoptose (programmierte Zellentod), der Aktivierung oder Hemmung von Enzymen und der Regulierung der zellulären Signalübertragung sowie an der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen Oxidations- und Reduktionsprozessen. All dies verleiht ihm den Status eines Elements, das für das reibungslose Funktionieren des Körpers notwendig ist.
Wo finden wir Zink?
- Fisch
- Meeresfrüchte (hauptsächlich Austern, Garnelen)
- Fleisch
- Eier
- Hülsenfrüchte
- Tomaten
- Weizenvollkornbrot
- Petersilie
- Weizenkleie
- Kohlgemüse
- Kakao
- Quinoa
- Tofu
- Wildreis
- Sesam
- Kürbissamen
- Pilze
- Sonnenblumenkerne
Was passiert beim Zinkmangel?
- Verlangsamung oder Stopp des Wachstums
- Veränderungen im Hormonhaushalt
- Geschmacks- und Geruchsstörungen
- Schwächung der Immunität
- Senkung des Testosteronspiegels
- Haarverlust
- Akne
- Brüchige Nägel
- Nagel Vitiligo
- Verschlechterung des Gedächtnisses und der allgemeinen intellektuellen Leistungsfähigkeit
- Augenprobleme
- Geschwächte Antioxidationsmechanismen
SELEN
Selen spielt eine wichtige Rolle im Körper. Zuallererst wird es für das reibungslose Funktionieren von Enzymen (genau so wie Eisen und Zink) die für Schutz der Zellen vor freien Radikalen oder Toxinen benötigt sind. Selen ist auch für die ordnungsgemäße Funktion der Schilddrüse notwendig und unterstützt sogar die Behandlung von Schmerzen bei rheumatoider Arthritis oder wird bei der Behandlung von Depressionen verabreicht (im Übermaß kann es aber Symptome von Depressionen und Erkrankungen des Nervensystems verursachen). Wie geschrieben, Selen ist ein sehr wichtiges Element, das die richtige Funktion der Schilddrüse gewährleistet. Tatsächlich enthält Schilddrüsengewebe mehr Selen als jedes andere Organ im menschlichen Körper. Selen schützt die Schilddrüse vor oxidativen Schäden und spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion von Schilddrüsenhormonen.
Wo finden wir Selen?
- Paranüssen
- Lachs
- Thunfisch – interessanterweise decken nur 100 g Thunfisch 95 Prozent des Selenbedarfs eines Erwachsenen pro Tag.
- Rind
- Putenfilet
- Eier
- Reis
Paranüsse enthalten sehr viel Selen. Der Konsum von zu viel davon kann zu einer Selentoxizität führen. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass die Toxizität aus der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln resultiert als aus dem Verzehr von selenhaltigen Lebensmitteln.
Was passiert beim Selenmangel?
Selenmangel wird mit Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto Thyreoiditis- ein chronischer Lymphothyreoiditis in Verbindung gebracht.
Was passiert beim Selenüberdosierung?
- Haarverlust
- Schwindel,
- Übelkeit
- Erbrechen
- Gesichtsrötung,
- Zittern,
- Muskelschmerzen