Der Rezeptor ist die erste Kontaktstelle zwischen den Hormonen und der Zelle. Die Aufgabe der Rezeptoren besteht darin, das Hormon zu erkennen und zu binden. Rezeptor-Hormon-Komplex löst eine Kaskade von Reaktionen aus, die die Aktivität oder Entwicklung einer bestimmten Zelle beeinflussen. Rezeptoren befinden sich außerhalb der Zelle, auf der Zellmembran oder innerhalb des Zellkerns. Die Wirkung der Hormonen auf die Haut ist mit dem Vorhandensein zahlreicher Rezeptoren auf Keratinozyten, Sebozyten, Melanozyten und Fibroblasten verbunden. Beauty Therapeuten die mit komplexen Dermatosen und Hautproblemen (Akne, Hyperpigmentierung, vorzeitige Hautalterung, Rosazea) arbeiten, sollten sich mit endokrinen System gut auskennen. Es ermöglicht Ihnen der Prozess des Hautproblems zu verstehen und letztendlich Probleme lösen.
Hormone die in unterschiedlichen Hautproblemen involviert sind:
- Östrogene (Akne, vorzeitige Hautalterung, Hyperpigmentierung)
- Progesteron (Akne, vorzeitige Hautalterung, Hyperpigmentierung)
- Testosteron (Akne, Haarausfall, Hirsutismus)
- Hormone der Schilddrüse (Trockenheit der Haut, Augenschatten, Tränensäcke, Brüchige Nägel und Haare)
- Insulin (Hauttrockenheit)
- Kortisol (Akne)
- Adrenalin (Akne)
- Melatonin (vorzeitige Hautalterung, Trockenheit der Haut)
ÖSTROGENE
Östradiol ist der Hauptvertreter von Östrogen bei Frauen. Östrogene binden über ERα- und/oder ERβ-Rezeptoren an Fibroblasten. Sie haben stark antioxidative Wirkung. Die Abnahme des Östrogens tritt bei hormonellen Störungen auf (Überschuss von Progesteron) und in den Wechseljahren. Typische Symptome eines Östrogenmangel sind: trockene Haut, Neigung zu Reizungen, Festigkeitsverlust, Vertiefung von Falten.
TRIJODOTHYRONIN
Unter physiologischen Bedingungen reguliert Trijodthyronin
Zellstoffwechsel – die Menge an produzierter Zellenergie. Bei Störungen findet eine Veränderung der Konzentration von T3 Hormonen statt
– Hyperthyreose, Hypothyreose und Autoimmunkrankheiten z.B. Hashimotos Thyreoiditis. Hyperthyreose führt zu einem T3-Überschuss, was auf zellulärer Ebene zum mitochondriale Hyperaktivität führt. Beschleunigtes Arbeiten der Mitochondrium führt zu einem Überschuss an freien Radikalen. Hypothyreose und ein Mangel von T3 Hormone verlangsamen die Synthese von Kollagen, Elastin, Glykosaminoglykane (Hyaluronsäure) und verlängert Zeit der Zellenproliferation (Teilung). Die Folge von Hyperthyreose und Hypothyreose ist eine beschleunigte Hautalterung.
INSULIN
Insulinrezeptoren befinden sich auf jeder Zelle. Für eine Kosmetikerin ist die Wirkung von Insulin von extrem großer Bedeutung.
Zum die häufigsten Dysfunktionen die mit deiesem Hormon verbunden sind gehört Insulinresistenz – Resistenz der Zellen zu Insulin. Folge dieser Änderung ist die Mangel von Glukose (einem wichtigen Substrat zum Energiegewinnung). Insulinresistenz führt zu einem langsameren Stoffwechsel der Zellen und Verlangsamung der Zellenproliferation (sowie bei Hypothyrose). Bei anhaltendem Glukosemangel durchlaufen die Zellen eine Apoptose (Tod). Was bedeutet das für die Haut?Trockenheit, Verlust der Elastizität und verlangsamte Heilung.
DIHYDROXYTESTOSTERON
DHT (Dihydrotestosteron) bindet an Sebozyten durch sog. AR-Rezeptoren. Es wurde gezeigt, dass DHT hat zehnmal mehr Affinität zu Sebozyten als Testosteron. Überschüssiges DHT erhöht die Talgproduktion, was zur Entwicklung von Cutibacterium acnes Bakterien und letztendlich zum Akne führt. Der Grund für den Anstieg von DHT ist die Überaktivität der Nebennieren, Hoden (bei Männern) und Überproduktion von Testosteron und/oder Überaktivität des Enzyms 5α-Reduktase. 5α-Reduktase ist für die Umwandlung von freiem Testosteron in Dihydrotestosteron verantwortlich. In der Therapie der Akne sollte in erste Stelle DHT-Spiegel diagnostiziert werden. Wenn die Ergebnisse die Norm überschreiten, sollte Therapie mit 5α-Reduktase-Hemmer verwendet werden (in Kosmetik zum 5α-Reduktase gehören z.B. Boswellia serrata Extrakte).
HORMONE UND MELANINBILDUNG
Melanozyten sind epidermale Zellen, die sich in der Basalschicht der Haut befinden für Produktion von Melanin verantwortlich sind. Von ihre Aktivität hängt Hautfarbe ab. Bildung von Pigmentstörungen (hier möchte ich über Hyperpigmentierung schreiben) ist abhängig von Stoffwechselrate von Melanozyten und Reizungen der Epidermis. Reizungen in der Epidermis gehören zum Mechanismen die mit durch Melanin versicherte Schutzfunktion zu tun haben. Die Pigmente begrenzen den Eintreten von ultravioletter Strahlung in die lebenden Schichten der Epidermis und Dermis. So wird das Gewebe vor genetischen Mutationen und der Entstehung von Krebs geschützt. Metabolismus der Melanozyten hängt von der Aktivität des Enzyms Tyrosinase ab. Es erhöht sich bei hormonellen Störungen im Zusammenhang mit Hypophysen- und Ovarialfunktionsstörungen sowie auch Hyperthyreose.
- T3 (Trijodthyronin) – beeinflusst jede Zelle im Körper. Überschüssiges T3 Hormon (Hyperthyrose) erhöht die Tyrosinaseaktivität und die Menge an produziertem Melanin.
- FSH (follikelstimulierendes Hormon) – ist ein Hormon, das von Hypophyse ausgeschüttert wird. Zusammen mit LH reguliert es die Eierstockfunktionen und die Östrogensekretion. Überschüssiges Östrogen während der Schwangerschaft oder der Anwendung von Verhütungsmitteln führt zu einer Abnahme der FSH. Diese Veränderung kann zu einer erhöhten Produktion eines anderen Hormons führen, das von der Hypophyse synthetisiert wird – MSH.
- MSH (Melanotropin) – zahlreiche Studien haben gezeigt, dass MSH der am stärksten beteiligte Faktor ist bei der Entwicklung von Hyperpigmentierung. Wenn die Haut UV-Strahlung ausgesetzt ist, Keratinozyten produzieren adrenocorticotropes Hormon (ACTH), das die Produktion von MSH in Hypophyse stimuliert. Die Folge ist eine Veränderung der Hautfarbe.