Die wichtigste Rolle in der Ätiopathogenese der Psoriasis spielen genetische und immunologische Faktoren. Allerdings wird jetzt auch die Rolle von Umwelt- und Lebensstilfaktoren sehr stark betont: UV-Licht, Stress, Übergewicht, Verbrennungen, Alkoholkonsum, Zigarettenkonsum, mechanische Beschädigung der Epidermis, Infektionen, hormonelle Störungen und Einnahme einiger Medikamente.
Diese, zur Zeit, unheilbare Krankheit zeichnet sich durch häufige Verschlimmerung der Hautveränderungen, sog. Remissionszeiten. Die Hautveränderungen (Hautläsionen) verursachen zwischen die Patienten ein Gefühl der Isolation und führen zum erhebliche Reduktion der Lebensqualität.
Zu primären Hautveränderungen bei Psoriasis zählen wir rotbraune Läsionen die sehr gut von Nachbargewebe getrennt sind. Sie sind sehr oft mit silbernen Schuppen bedeckt. Läsionen können verschiedene Größen haben – von einzelnen ”Flecken” und kleine Hautveränderungen bis zum großflächigen Läsionen in Form von Psoriasis-Plaques. Meistens
Sie bedecken die dehnbaren Teile der Ellbogen, Knie und die Kopfhaut.
Psoriasis ist durch eine erhöhte Proliferation der Epidermis gekennzeichnet die im Gegensatz zu gesunder Haut, wo Zeit der Epidermiserneuerung wird auf ca. 28 Tage geschätzt, dauert ca. 4-5 Tage. Durch eine erhöhte Anzahl von Keratinozyten in Mitose (aktive Zellteilungsprozessen) tritt Parakeratose (unvollständige Keratiniesieung) wodurch sich Zellkerne in den Zellen des Stratum corneum befinden. Die Stratum granulosum (Körnerzellenschicht) verschwindet und Stratum spinosum (Stachelzellenschicht) sowie Stratum corneum werden überwachsen. In den Zwischenzellenräumen der Epidermis kommt es zu einer Ansammlung von Immunzellen. Veränderungen treten nicht nur in der Epidermis auf, sondern auch in Dermis.
Pflege der Haut bei Psoriasis:
Haut bei Psoriasis erfordert eine besondere Pflege. Man sollte weichmachende Inhaltsstoffe (Emolienten) benutzen. Als Beispiel könnte man erwähnen Pflanzenöle (Sonnenblumen-, Macadamia-, Mandelöl), tierische Öle (Lanolin), Vaseline und Bienenwachs. Andere Inhaltsstoffe die in Präparaten für Psoriasis-Haut enthalten sein müssen sind keratolytische Substanzen. Sie sind notwendig um die Entfernung angesammelter Ablagerungen zu beschleunigen. Dazu gehören Alpha-Hydroxysäuren (AHAs) und Beta-Hydroxysäuren (BHA) – beispielsweise Glykolsäure, Milchsäure und Salicylsäure. Sie bewirken die Zerstörung von Proteinverbindungen zwischen Korneozyten (sog. Korneodesmosomen) und erleichtern so deren Ablösung und Auflösung von übermäßig verhornter Epidermis. Außerdem Salicylsäure hat entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften und
verhindert dadurch bakterielle Infektionen der Haut. Extrem wichtig sind auch Inhaltsstoffe, die die Lipidbarriere wieder aufbauen können. Ihre Rolle besteht darin die Defizite an interzellulären Lipiden zu ergänzen. Dazu gehören Wachse, Cholesterin, Ceramide oder essentielle Omegafettsäuren die in Hanföl und Nachtkerzensamen enthalten sind. Präbiotische Präparate mit Inulin, Xylitol und Lactobacillus Fermente sind auch von große Bedeutung.
Was können wir im Kosmetikstudio machen?
- Massagebasierte Behandlungen auf Basis von Ceramiden, Omegasäuren und gute Öle. Ampullen mit Präbiotik, Vitamin E, Ceramiden und NMF.
- Peeling: das Peeling kann mit Kavitationspeeling, Enzympeelings und AHA- und BHA-Säuren durchgeführt werden.
- LED Licht Therapie
Was sollten wir vermeiden?
Wenn in Behandeltenstellen befinden sich Läsionen sollten wir auf Waxing, Zuckerpaste oder Laser-Haarentfernung verzichten. Bei aktive Psoriasis sollten keine mechanischen Peelings (Diamant Mikrodermabrasion) verwendet werden. Manuelle Ausreinigung der Haut kommt auch nicht in Frage. Es kommen keine intra- und subkutane Injektionen, Kryolipolise (Achtung, wenn jemanden Heilpraktiker ist), sowie auch Behandlungen mit physikalischen Reizen, z.B. Plasma, IPL und Laserbehandlungen.